Im Kreditbereich kann zwischen Festzins Krediten und den variablen Krediten differenziert werden. Beide Varianten werden teilweise bei einer Kreditart zur Auswahl angeboten, jedoch ist eine bestimmte Kreditart in der Regel entweder immer mit einem variablen Zinssatz oder eben mit einem festen Zinssatz ausgestattet. Der bekannteste Kredit, welcher mit einem variablen Zinssatz ausgestattet ist und demzufolge auch als ein variabler Kredit bezeichnet wird, ist der allseits bekannte Dispositionskredit. Variable Kredite haben allgemein als Hauptmerkmal, dass sich der Zinssatz jederzeit ändern kann, so auch beim Dispositionskredit. Ist zum Beispiel das allgemeine Zinsniveau durch eine Erhöhung der EZB-Leitzinsen gestiegen, werden die Banken im Normalfall auch den Zinssatz bei den vorhandenen variablen Krediten erhöhen. Aus dieser Vorgehensweise kann man auch direkt erkennen, in welchen Situationen der variable Kredit Vorteile gegenüber einem Festzins Kredit hat, und an welcher Stelle andererseits der Festzinskredit die bessere Alternative wäre. Da man sich beim Dispokredit jedoch ohnehin nicht zwischen einem festen und einem variablen Zinssatz entscheiden kann, richtet sich das Augenmerk bei diesem Kreditvergleich vor allen Dingen auf den Immobilienkredit. Das Hypothekendarlehen ist nämlich praktisch die einzige Darlehensart, bei der sich der Kreditsuchende zwischen einem Festzins und einem variablen Zinssatz entscheiden kann. Somit ist es an dieser Stelle schon wichtig zu wissen, in welcher Situation man sich besser für die eine oder die andere Variante entscheidet.
Da variable Kredite stets die mögliche Anpassung des Zinssatzes seitens der Bank, sei es in Form einer Erhöhung oder einer Reduzierung des Zinssatzes beinhalten, ist ein variabler Kredit natürlich immer dann eine sinnvolle Wahl, wenn es insgesamt recht unwahrscheinlich ist, dass die Kreditzinsen allgemein ansteigen werden. Eine solche Situation ist zum Beispiel immer dann vorhanden, wenn die Zinsen bereits auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt sind. In der aktuellen Situation (Mai 2010) wäre die Wahl eines variablen Zinssatzes bei einem Hypothekendarlehen zum Beispiel die völlig falsche Entscheidung. Denn derzeit befinden sich die Hypothekenzinsen auf einem sehr niedrigen Level, sodass zukünftig fast nur noch Zinserhöhungen in Frage kommen können. Und an diesen potentiellen Zinserhöhungen sollte man sich als Kreditnehmer natürlich nicht durch die Wahl eines variablen Hypothekendarlehens beteiligen müssen. Wären die Hypothekenzinsen hingegen relativ hoch, sollte man sich gezielt für einen variablen Zinssatz entscheiden, weil man dann von den wahrscheinlich folgenden Zinssenkungen profitieren kann. Zinssenkungen werden zwar von den Banken selten so schnell wie Zinserhöhungen (im Kreditbereich) weiter gegeben, aber dennoch sollte sich der variable Zinssatz über einen gewissen Zeitraum hinweg bei allgemeinen Zinssenkungen ebenfalls nach „unten“ hin anpassen.